Morgens, 7.15 Uhr, im Aquarium des Leipziger Zoos. Gelassen macht Zooarzt Professor Eulenberger wieder mal das Blasrohr scharf. Ziel ist Cäsar, der zweieinhalbmeter lange Hechtalligator. Er soll umziehen und zwar in das Aquarium von Zella-Mehlis. Für diese Reise muss der Alligator betäubt werden, denn zum einen würde er nicht freiwillig in die Transportkiste krabbeln und zum anderen soll der Tiefschlaf Aufregung und Stress von Cäsar fernhalten. Gleich der erste Narkoseschuss sitzt. Cäsar zuckt zwar ein wenig aber die erwartete Narkose stellt sich nicht ein. Schuss zwei, drei und vier folgen. Doch Cäsar blinzelt hellwach, zeigt die Zähne und geht zum Sprung geduckt in Angriffsposition. Auch die selbstlosen Versuche mehrerer Pfleger, Cäsar zu fesseln, werden erfolgreich abgewehrt. Der lässt die Muskeln spielen, schnappt, faucht und schlägt mit dem Schwanz. Viel Stress für Zootierarzt Eulenberger und Pfleger am Beginn einer hindernisreichen Reise. Wie geht es dem kleinen Kakadu, – eine in den letzten Wochen immer wieder gestellte Frage! Die Antwort macht traurig, denn der junge Vogel ist tot. Alle Mühe hatten sich die Pfleger gegeben, um den kleinen Kerl aufzupäppeln aber die Chancen waren erfahrensgemäß gering. Warum ist es so schwierig, solche Exoten künstlich aufzuziehen?