Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula
Drama (USA 1990)
Der Kleinkriminelle Sailor (Nicolas Cage) wehrt sich gegen einen auf ihn angesetzten Killer mit exzessiver Gewalt und wandert deshalb für zwei Jahre ins Gefängnis. Die Auftraggeberin des Mörders war die Mutter von Sailors Freundin Lula (Laura Dern), Marietta (Diane Ladd), eine besitzergreifende Frau. Sie befürchtet zudem, dass Sailor zu viel von ihren dunklen Geschäften weiss. Als dieser zwei Jahre später aus der Haft entlassen wird, wartet Lula auf ihn. Die beiden fliehen vor Mariettas Rache Richtung New Orleans. Doch Marietta schickt ihnen nicht nur ihren gutmütigen Freund Johnnie Farragut (Harry Dean Stanton), sondern auch weitere Killer hinterher. Das Liebespaar ist aber den Verfolgern immer einen Schritt voraus. In einem texanischen Kaff lernen sie den widerlichen Bobby Peru (Willem Dafoe) und dessen Freundin Perdita (Isabella Rossellini) kennen. Auch Bobby ist ein auf Sailor angesetzter Auftragsmörder. Zum Schein freundet er sich mit dem Paar an und überredet Sailor, ihn bei einem Banküberfall zu unterstützen. Er plant, ihn dabei zu erschiessen. Als David Lynch 1990 für "Wild at Heart" die Goldene Palme für den Besten Film des Festivals von Cannes überreicht wurde, kommentierte die Presse den Entscheid der Jury höchst kritisch. Viele lehnten die grellen Gewalt- und Sexszenen entschieden ab. Doch gab es auch überschwängliche Begeisterung. So schrieb Andreas Kilb in "Die Zeit": "Lynchs Kino ist der vollkommene amerikanische Alptraum: perfekt, pervers, postmodern. (...) Der Film fährt durch die Hölle, von Schock zu Schock, er ist zugleich schön und obszön. 'Wild at Heart' ist der erste grosse Film der 90er-Jahre: eine Offenbarung, ein Menetekel." Einig hingegen waren sich alle über die formale Perfektion des Roadmovies: Visuell ist "Wild at Heart" ein Meisterwerk, und David Lynch hat auch mit einer aussergewöhnlichen Tonspur und einem überwältigenden Soundtrack neue Standards gesetzt. Die Höllenfahrt durch den amerikanischen Alptraum basiert auf dem gleichnamigen Roman von Barry Gifford. Lynchs Drehbuch lädt den Stoff aber wie gewohnt mit apokalyptischen Visionen und surrealen Szenen auf, mit denen er erstaunliche Bezüge zu "The Wizard of Oz" schafft. Den Möchtegern-Elvis Sailor verkörpert Nicholas Cage in einer Schlangenlederjacke. Die Frauenrollen wurden mit Isabella Rossellini und Laura Dern besetzt, die beide schon in "Blue Velvet" (1986) mitwirkten. Lulas teuflische Mutter Marietta wird von Laura Derns richtiger Mutter Diane Ladd verkörpert, die für ihre Rolle für einen Oscar nominiert wurde. Als widerlicher Auftragskiller und Verbalvergewaltiger Bobby Peru ist Willem Dafoe zu sehen.
- Nicolas Cage (Sailor)
- Laura Dern (Lula)
- Diane Ladd (Marietta Fortune)
- Willem Dafoe (Bobby Peru)
- Isabella Rossellini (Perdita)
- Harry Dean Stanton (Johnnie Farragut)
- J.E. Freeman (Santos)
- John Lurie (Sparky)
- Calvin Lockhart (Reggie)
- Grace Zabriskie (Juana)
- Freddie Jones (George Kovich)
- Gregg Dandridge (Bob Ray Lemon)
- Crispin Glover (Dell)
- Sherilyn Fenn (Girl in Accident)
- Marvin Kaplan (Uncle Pooch)
- William Morgan Sheppard (Mr. Reindeer)
- David Patrick Kelly (Dropshadow)
- Jack Nance (00 Spool)
- Pruitt Taylor Vince (Buddy)
- Peter Bromilow (Hotel Manager)
- Frances Bay (Madam)
- Blair Bruce Bever (Hotel Custodian)
- Sally Boyle (Aunt Rootie)
- Lisa Ann Cabasa (Reindeer Dancer)
- Frank Collison (Timmy Thompson)
- Eddy Dixon (Rex)
- Frank A. Caruso
- Glenn Walker Harris Jr. (Pace)
- Brent David Fraser (Idiot Punk)
- Cage S. Johnson (Man at Shell Station)
- David Lynch (screenplay)
- David Lynch
- Steven Hirsch (second assistant director)
- Margaux Mackay (first assistant director)
- Charles Myers (first assistant director)
- Deepak Nayar (second assistant director)
- W. Thomas Snyder (second assistant director)
- FSK 16