ttt – titel thesen temperamente
Kultur (D 2024)
Wie kann man eine potenziell schlechte Zukunft in eine gute verwandeln? – Ideen für morgen mit Rutger Bregman und Liya Yu: Wir befinden uns, da sind sich viele Zeitdiagnostiker einig, zweifelsohne an einem kritischen Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte. Doch man kann die Zeit, in der wir leben, auch ganz anders erzählen – nämlich als eine beinahe unglaubliche Geschichte des Fortschritts. So sieht es zumindest der niederländische Historiker und Bestseller-Autor Rutger Bregman. In seinem neuen Buch "Moralische Ambition" erzählt er von Visionären und Pionieren. Die politische Philosophin Liya Yu beschäftigt sich mit der Frage, wie neurowissenschaftliche Erkenntnisse uns dabei helfen können, besser zu verstehen, weshalb Menschen einander ausgrenzen, unterdrücken oder entmenschlichen. Kooperatives Denken und Verhalten müsse aktiv gefördert und richtiggehend trainiert werden – und dafür brauche es jetzt eine entsprechende politische Kommunikation und Strategie. Wenn uns das gelingt, glaubt Yu, können wir es schaffen, Gräben zu überbrücken und die liberale Demokratie wieder zu stärken. "ttt" spricht mit Liya Yu und Rutger Bregman über das, was Menschen Hoffnung geben kann, am Ende eines ernüchternden Jahres 2024. Robbie Williams über "Better Man" – Die Verfilmung seines Lebens mit einem ungewöhnlichen Hauptdarsteller: "Sie haben mich auf die Bühne gezerrt wie einen Affen" – dieser Satz von Robbie Williams soll Inspirationsquelle für Regisseur Michael Graceys Biopic "Better Man" gewesen sein. Denn Robbie Williams wird auf der Kinoleinwand von einem animierten Affen gespielt. Mimik, Outfit und dann Williams' original Erzählerstimme tragen dazu bei, dass man schon in den ersten Minuten des Films den merkwürdigen Protagonisten akzeptiert, obwohl alle anderen Rollen mit Schauspielern besetzt sind. "Better Man" schickt die Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Am 2. Januar kommt "Better Man" in die Kinos. "ttt" hat leider nicht den Affen, dafür aber Robbie Williams und Regisseur Michael Gracey zur Deutschland-Premiere getroffen. Richard Powers' gefeierter Roman "Das große Spiel" – Weltliteratur! Sein neues 500-Seiten-dickes Werk "Das große Spiel" ist ein Roman, wie es ihn selten gibt: Powers bringt ganz verschiedene Orte, Zeiten und Personen so meisterlich zusammen, dass man beim Lesen geradezu in einen Rausch verfällt. Ein großes Vergnügen! Und eine Geschichte, die voller Herzenswärme von den Schätzen unserer Welt erzählt. Es geht um eine Freundschaft zwischen zwei gegensätzlichen Jungen, die im Chicago der Siebziger Jahre erwachsen werden, um unerforschte Tiefseeregionen und seine faszinierenden Geschöpfe, um tanzende Oktopusse und spielende Riesenrochen, eine ausgebeutete Pazifikinsel. Aber auch um den Aufstieg der selbstlernenden künstlichen Intelligenz und deren Erschaffer, die sehr an heutige libertäre Tech-Magnaten erinnern, die sich im Ozean Häuser in den Meeresboden bohren lassen, als Escape-Szenario, um jedem staatlichen Einfluss entfliehen zu können. Gesellschaft ist man sich da selbst genug. Mit "ttt" spricht Richard Powers über das "große Spiel", das der Mensch gerade spielt – und bei dem er droht, sich zu verzocken. Kunststar Hans Haacke in der "SCHIRN" – Unerschrocken im Angesicht der Macht: Er ist der Pionier der politischen Konzeptkunst, sozusagen der Urvater, auf den sich bis heute viele Künstler:innen beziehen: Hans Haacke, Gewinner des Goldenen Löwen bei der Kunstbiennale in Venedig 1993. Die Frankfurter Schirn Kunsthalle widmet dem mittlerweile 88-jährigen Deutsch-Amerikaner aktuell eine sehenswerte Retrospektive. Hans Haacke will Dinge bewusst machen, Strukturen, Zusammenhänge und Systeme offenlegen. Oft arbeitet er dabei wie ein investigativer Journalist. Auch für die Verquickung von Kunst und Kapital hat der Künstler eine eindrucksvolle Metapher gefunden: "Gift Horse", ein Reiterstandbild-Antidenkmal, das er 2014 für den Trafalgar Square in London entwickelt hat. Ein Pferdeskelett, um dessen vorderen Oberschenkelknochen ein digitales Geschenkband gewickelt ist, auf dem die aktuellen Börsenkurse laufen. Fluides Finanzmarktkapital als Gerippe – in Frankfurt direkt vor dem Eingang der Schirn. "ttt" hat die Ausstellung besucht und mit dem Direktor Sebastian Baden und der Kuratorin Ingrid Pfeiffer darüber gesprochen, warum Hans Haackes Kunst unfassbar aktuell ist. Hinweis: "Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn.": VICE, das war mehr als nur ein Online- und Printmagazin. 1994 entstanden als Magazin dreier Arbeitsloser in Montreal, wuchs VICE zum weltweiten und milliardenschweren Medienimperium heran. Das Erfolgsrezept: Politisch unkorrekt, zynisch und von purem Hedonismus getrieben. Start in Deutschland war 2005 mit einem Büro in Berlin – Livestyle und Subkultur nach der Wendezeit waren ein perfektes Umfeld. VICE versprach etwas Krasses, Ungefiltertes, Aufregendes. Storys über Sex, Drogen und allerlei Abseitiges. Objektive Berichterstattung war gar nicht erst das Ziel, sondern Gonzo-Journalismus: Reporterinnen und Reporter wurden mitunter selbst Teil des Geschehens – und nahmen alle mit ins subjektive Erleben. Nach dreißig Jahren ist jetzt Schluss! Insolvenz! Im ARD-Mediathek-Dreiteiler "Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn" kommen noch einmal die zu Wort, die alles erlebt und geprägt haben – in Berlin und der ganzen Welt.
- Wie kann man eine potenziell schlechte Zukunft in eine gute verwandeln? – Ideen für morgen mit dem Historiker Rutger Bregman und der Politikphilosophin Liya Yu.
- Robbie Williams über "Better Man" – Die Verfilmung seines Lebens mit einem ungewöhnlichen Hauptdarsteller.
- Richard Powers' gefeierter Roman "Das große Spiel" – Weltliteratur!.
- Kunststar Hans Haacke in der "SCHIRN" – Unerschrocken im Angesicht der Macht.
- Hinweis: "Die VICE-Story – Gosse. Gonzo. Größenwahn.".