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Kultur (F 2024)
(1): Madeira – Zufluchtsort für Jacques Chardonne Die portugiesische Insel Madeira besticht durch ihre spektakuläre Landschaft und trägt dank ihrer üppigen Flora den Beinamen "Blumeninsel". Auch der französische Schriftsteller Jacques Chardonne (1884-1968) erlag in den 1950er Jahren dem Charme Madeiras. Der Autor der leidenschaftlichen Trilogie "Les Destinées sentimentales" wurde in der Nachkriegszeit zunächst der Kollaboration bezichtigt später aber entlastet. Eine Reise nach Madeira inspirierte ihn zu dem Roman "Vivre à Madère", der sich wie eine philosophische Abhandlung über den Sinn des Lebens liest. (2): Guyana: Brasilien liegt so nah Das Städtchen Saint-Georges in Französisch-Guyana gehört verwaltungsmäßig zur Europäischen Union, liegt jedoch unmittelbar am Fluss Oyapock, der die Grenze zu Brasilien bildet. Anfang des 20. Jahrhunderts erwachte das Interesse der Kolonialmächte an der bereits seit langem besiedelten Region. Die Franzosen nutzten Saint-Georges als Stützpunkt, um brasilianische Goldsucher am Überqueren des Grenzflusses zu hindern, doch ihre Mühe war vergeblich. Heute leben und arbeiten Tausende Brasilianer in Saint-Georges. (3): Österreich: Carmens Kasnocken Auf dem Hof von Carmens Familie in Salzburg wird der Besucher von freilaufenden Hühnern begrüßt. Für ihre berühmten Kasnocken braucht Carmen neben Eiern noch Mehl, Zwiebeln, Butter, Käse und Milch. Die Teigwaren werden zunächst in Wasser gegart und anschließend in der Pfanne gebraten. Die Gäste lassen sich nicht lange bitten! (4): Lyon: Protest in der Kirche In den 1970er Jahren waren Prostituierte in Frankreich massiver Repression durch die Polizei ausgesetzt. In Lyon besetzten am 2. Juni 1975 etwa 100 betroffene Frauen die Kirche Saint-Nizier, um erstmals gegen diese Ungerechtigkeit zu protestieren.