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Do, 19.09.2024 | 05:00 - 05:30

Wirtschaft (D 2024)

BayWa in der Krise – Wie konnte es zu der Schieflage kommen? Die BayWa AG ist mit rund 23.000 Mitarbeitern und fast 24 Milliarden Euro Umsatz der größte Agrarhändler Deutschlands. Bislang. Denn der Konzern gerade in einer massiven finanziellen Krise. Zum ersten Mal in der über 100-jährigen Geschichte schrieb die BayWa AG 2023 rote Zahlen und hat vor wenigen Monaten sogar ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben – wegen der angespannten Finanzierungslage. Die Unsicherheit bei den Bauern ist groß, denn für viele ist die BayWa Hauptabnehmer ihrer Produkte und Hauptlieferant für Saatgut oder Düngemittel. Schon gibt es erste Rufe nach staatlicher Unterstützung. Was lief schief? Wie konnte es passieren, dass die BayWa in diese prekäre Lage kam? Falsche Förderung – Der Solarboom kostet die Steuerzahler Milliarden Seit rund 25 Jahren wird die Installation von Solaranlagen gefördert. Mit Steuervergünstigungen und mit einer garantierten Vergütung für eingespeisten Strom ins Netz. Doch mittlerweile wird an immer mehr Tagen viel zu viel Solarstrom erzeugt. Die Folge: Um das Netz nicht zu überlasten, werden ausländische Versorger sogar dafür bezahlt, dass sie den überschüssigen Strom abnehmen. Das kostet den deutschen Steuerzahler doppelt: Allein in diesem Jahr rechnen Energieexperten mit Finanzierungskosten von rund 20 Milliarden Euro – doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt. Und im nächsten Jahr wird es noch mehr werden. Der Solarboom macht Strom zunehmend zum Entsorgungsproblem. Werden in Deutschland mit fehlgeleiteter Förderung falsche Anreize gesetzt? Pflegeboxen – Geschäftemacherei auf Kosten der Versicherten? Jeder, der einen Pflegegrad besitzt, hat Anspruch auf Pflegehilfsmittel wie etwa Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe oder Mundschutz. Die Kosten dafür übernimmt die Pflegekasse bis zu einer Höhe von 40 Euro monatlich. Einige Unternehmen haben das als clevere Geschäftsidee entdeckt. Sie kontaktieren Pflegebedürftige und schließen mit ihnen ein Abo über Pflegehilfsmittel ab. Anschließend wird dem Versicherten jeden Monat eine Box zugeschickt. Oft mit Inhalten, die die Pflegebedürftigen gar nicht benötigen. Im Juli wollten die Krankenkassen den Wildwuchs mit den Pflegeboxen stoppen und haben die Regelungen für die Zusendung solcher Boxen verschärft. Doch die Unternehmen haben Wege gefunden, wie sie weiter ihren Geschäften nachgehen können.

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  • BayWa in der Krise: Wie konnte es zu der Schieflage kommen?.
  • Falsche Förderung: Der Solarboom kostet die Steuerzahler Milliarden.
  • Pflegeboxen: Geschäftemacherei auf Kosten der Versicherten?.
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