Paul Edgecomb (Tom Hanks), der ehemalige Leiter des Todestrakts der Strafanstalt Cold Mountain, erinnert sich im Altersheim an eine ganz besondere Geschichte. Diese hat sich in den 1930er-Jahren zugetragen: Unter der Leitung von Gefängnisdirektor Hal Moore (James Cromwell) verläuft eigentlich alles reibungslos. Edgecomb hat schon viele Insassen über die Grüne Meile zum elektrischen Stuhl begleitet. Der letzte Gang über das blassgrüne Linoleum erfolgte immer mit Würde und Anstand. Nur der sadistisch veranlagte Wärter Percy Wetmore (Doug Hutchinson) sorgte gelegentlich für Misstöne im Team. Doch all das scheint vergessen, als der schwarze Hüne John Coffey (Michael Clarke Duncan) eingeliefert wird. Ihm wird der Mord an zwei neunjährigen Schwestern zur Last gelegt. Coffeys furchterregende äussere Erscheinung widerspricht aber seinem Verhalten, denn er fürchtet sich im Dunkeln und würde keiner Maus etwas zuleide tun. Edgecomb ist von dem sanften Riesen fasziniert, und als dieser ihn durch Handauflegen von einem Blasenleiden befreit, ist der Wärter überzeugt, dass ein Unschuldiger in der Zelle sitzt. Aber am Schuldspruch wird nicht gerüttelt, selbst als Coffey Melinda (Patricia Clarkson) heilt, die krebskranke Frau des Gefängnisdirektors. Edgecomb gibt die Hoffnung nicht auf. Nachdem Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont mit der Stephen-King-Verfilmung "The Shawshank Redemption" für Furore gesorgt hatte, nahm er sich fünf Jahre Zeit für seinen zweiten Spielfilm, "The Green Mile". Er wählte wiederum eine aussergewöhnliche Geschichte Kings, die sich fern von dessen üblichem Bestseller-Horror bewegt. Die Sorgfalt hat sich gelohnt: "The Green Mile" wurde für vier Oscars nominiert und auch in der Schweiz zum Kinohit. Die Hauptrolle in diesem übersinnlichen Gefängnisdrama übernahm der zweifache Oscargewinner Tom Hanks, an seiner Seite spielen Michael Clarke Duncan und Patricia Clarkson.

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