Eine Geschichte des Antisemitismus
Der neue Antisemitismus ab 1945
Geschichte (F 2022)
Als Anfang 1945 die Lager nacheinander befreit wurden, kam das ganze Ausmaß der Nazi-Gräuel ans Licht, der millionenfache Mord an Jüdinnen und Juden. Diese Morde wurden als Holocaust bezeichnet, "ganz verbrannt" meint dieses Wort im Griechischen. Shoah, der hebräische Begriff für den Völkermord an etwa 6,3 Millionen europäischen Juden, bedeutet "das große Unheil". Aber gleich nach dem Krieg keimte der Antisemitismus wieder auf. Im Pogrom von Kielce im Südosten Polens wurden am 4. Juli 1946 40 Juden und Jüdinnen, Überlebende der Shoah, ermordet. Auslöser des Pogroms war die angebliche Entführung eines neunjährigen Jungen, Henryk Blaszczyk. In der Folge des Pogroms kam es zu einer Emigrationswelle aus Polen nach Deutschland und Frankreich. Nach der Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 wurden in den arabischen Ländern Juden, deren Vorfahren oft über tausend Jahre in diesen Ländern lebten, gezwungen, auszuwandern. Zurück blieb ein Antisemitismus ohne Juden, für den sich niemand mehr zu schämen schien. Der Vatikan setzte dem 2.000-jährigen Antijudaismus offiziell ein Ende. Antizionismus und Negationismus, also die Leugnung des Holocaust, wurden zu neuen Ausdrucksformen des Antisemitismus. Mit dem 21. Jahrhundert begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Antisemitismus. Noch nie zuvor wurde Judenfeindlichkeit so stark angeprangert, strafrechtlich verfolgt und verurteilt. Und doch ist die Feindschaft gegenüber Juden zurück: Antisemitismus ist heute sehr sichtbar, teils offen, teils verdeckt, sehr oft laut und in unterschiedlichen neuen Erscheinungsformen. Autor und Regisseur Jonathan Hayoun ist M.A. in Politischer Kommunikation, jüdischen Wissenschaften und audiovisueller Produktion. Er war Präsident der UEJF (Union des Étudiants Juifs de France) und Regisseur des ARTE-Dokumentarfilms "Rettet Auschwitz!" (2017). Koautorin Judith Cohen Solal ist klinische Psychologin und Psychoanalytikerin. Sie hat ein pädagogisches Konzept zur Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus in französischen Schulen entwickelt.
- Robert Jan Van Pelt (Self - Historian, University of Waterloo, Canada)
- Michael Brenner (Self - Historian, Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Joanna Tokarska-Bakir (Self - Anthropologist, University of Warsaw)
- Denis Charbit (Self - Historian, Open University of Israel)
- Sarah Fainberg (Self - Historian, Georgetown University, Washington D.C.)
- Sylvie-Anne Goldberg (Self - Historian, EHESS Paris)
- David Patterson (Self - Historian, University of Texas at Dallas)
- Marie-Anne Matard-Bonucci (Self - Historian, Université Paris 8 Vincennes-Saint-Denis)
- Joël Kotek (Self - Historian, Université Libre de Bruxelles)
- Robert Badinter (Self - Lawyer, French Minister of Justice 1981 - 1986)
- Günther Jikeli (Self - Historian, Indiana University)
- David Nirenberg (Self - Historian, University of Chicago)
- Mark Potok (Self - Centre for Analysis of the Radical Right, Montgomery)
- Dominique Sopo (Self - Economist, President of SOS Racisme)
- Antoine Guggenheim (Self - Collège des Bernardins, Paris)
- Simon Epstein (Self - Historian, Hebrew University of Jerusalem)
- Emile Shoufani (Self - School of Saint Joseph, Nazareth)