Nationalparks der Zukunft

Seychellen

Nationalparks der Zukunft
BE1
Mi, 17.04.2024 | 02:20 - 03:05

Natur (D 2019)

Die Seychellen sind ein globaler Biodiversitäts-Hotspot. Die Vielfalt der Arten ist außergewöhnlich, rund einhundert Pflanzen- und einige Dutzend Tierarten sind endemisch – auf, vor allem aber auch unter Wasser. Ein Paradies für Meeresbiologen, Taucher und Fischer gleichermaßen. Aber das Paradies im Ozean ist bedroht. Der hoch verschuldete Inselstaat wollte auf dem Meeresboden nach Öl und Gas bohren lassen. Dann übernahm ein Konglomerat von Umweltschutzorganisationen rund um den Hollywoodstar Leonardo DiCaprio einen Teil der Staatsschulden. Mit den frei gewordenen Geldern sollen die Seychellen im Gegenzug ein gewaltiges Meeresschutzgebiet finanzieren: einen Unterwasser-Nationalpark, der künftig rund ein Drittel der Gewässer rund um die Inseln umfassen soll, um die einzigartige Artenvielfalt für die Zukunft zu bewahren. Bereits die ersten beiden ausgewiesenen Teilflächen sind etwa so groß wie Großbritannien. Eine schwierige Entscheidung in einem Land, in dem mehr als 40 Prozent der Bevölkerung von Fischfang oder Tourismus leben. Daher soll auch in den neu ausgewiesenen Schutzgebieten beides mit Einschränkung möglich sein. Schon heute müssen lokale Fischer mit ihren Booten deutlich weiter auf den Ozean hinausfahren. Dafür brauchen Sie mehr Benzin, höhere Preise für ihren Fang aber können sie auf den lokalen Märkten nicht verlangen. Wie das in Zukunft für die lokalen Fischer funktionieren soll, ist eine der wichtigen Fragen, die Nationalparkplanerin Helena Sims beantworten muss. Nur wenn es langfristig gelingt, den Naturschutz mit den Bedürfnissen der Menschen zu vereinbaren, kann der Park ein Erfolg werden.