ttt – titel thesen temperamente

Kultur (D 2025)
Das Ende für Gleichstellung am Arbeitsplatz? Trump verbietet Diversity-Programme: DE&I- das steht für Diversity, Equity, Inclusion, kurz und deutsch: Chancengleichheit. In den USA ist DEI Geschichte, Präsident Trump hat per Dekret das seiner Meinung nach rassistische Förderprogramm verboten. Und das hat Folgen auch für Deutschland. International agierende Unternehmen mit Ablegern in den USA, die Telekom zum Beispiel oder auch ALDI Süd und SAP, beugen sich dem Wunsch des Präsidenten. Denn sonst, so die Befürchtung, gäbe es weniger Aufträge und Umsatzeinbußen. Was bedeutet das für die Gleichstellung am Arbeitsplatz? Sind Feminismus und Antirassismus am Ende? Oder sind Trump und sein Dekret einfach nur die überfällige Gegenbewegung zu einer woken Ideologie, die von den meisten Menschen sowieso nicht geteilt wird? Haben Unternehmen einen gesellschaftspolitischen Auftrag oder sind sie allein dem Profit verpflichtet? ttt spricht u.a. mit Wiebke Ankersen von der AllBright Stiftung sowie mit der feministischen Journalistin Alexandra Zykunov und "Wokeness-Kritiker" Bernd Stegemann. Autorin: Petra Böhm – Wegweisende Intimitäten? Neue Biografie zum 150. Geburtstag von Thomas Mann Haben wir ihn nun wirklich – den ganzen Thomas Mann? Zum 150. Geburtstag des Dichters, über den so viele Biografien, Studien, Porträts, Filme und Verfilmungen entstanden sind wie über keinen anderen Künstler des letzten Jahrhunderts, werden Festakte erwartet und Ausstellungen, auch ein Playmobilstandbild Manns als "exklusiv limitierte Sonderfigur". Und es erscheint eine neue Biographie. "Thomas Mann – Ein Leben" heißt sie, so bescheiden der Titel, so ambitioniert das Vorhaben. Tilmann Lahme, ausgewiesener Kenner des Mann-Universums, erzählt auf knapp 600 Seiten dieses Leben, wie es, so der Verlag, "noch nie erzählt worden ist: mit neuen Einblicken und unveröffentlichten Quellen, mit unbekannten Tagebuchpassagen". Lahme zufolge war die Thomas-Mann-Industrie bisher vor allem darauf bedacht, Thomas Mann vor sich selbst zu schützen. Entgegen seiner ausdrücklichen Verfügung wurden die Tagebücher zwanzig Jahre nach seinem Tod bis heute nicht vollständig veröffentlicht. Auslassungen betreffen, wen wundert's, vor allem sexuelle Partien, die "autoerotische Handlungen" notieren, "sinnliche Erregung", "geschlechtliche Entladung", aber auch "Hämorrhoidal-Knoten" und "Unbehagen in der Harnröhre". Intimste Privatangelegenheiten also, aber hilfreich und nötig für das weitere Verständnis von Werk und Person? Unbedingt, sagt Tilmann Lahme, und er hat gute Argumente dafür, unter anderem den "literarischen Magier" und "Zauberer" selbst, der seiner Nachwelt offenbar mehr zutraute und zumutete, als sie wahrhaben wollte. "Heitere Entdeckungen dann, in Gottes Namen. Es kenne mich die Welt, aber erst, wenn alles tot ist." Autor: Rayk Wieland – Arthur Francks Film über einen Sommer, der die Welt verändern sollte Die Welt, 1975: geteilt in zwei Blöcke, im nur sachte vom Geist der Entspannungspolitik angetauten Kalten Krieg. Und doch versammeln sich in diesem Sommer '75 in Helsinki die Staats- und Regierungschefs aus Ost und West aus ganz Europa, inklusive der Sowjetunion, den USA und Kanada. Nach zweijährigen Vorgesprächen und über 600 Verhandlungstagen werden sie die Schlussakte der "Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" (KSZE) unterzeichnen – und so, ohne es zu ahnen, das Ende des Kalten Krieges einläuten. Der finnische Filmemacher Arthur Franck hat einen bemerkenswerten Dokumentarfilm über diesen fast in Vergessenheit geratenen Wendepunkt der Geschichte gemacht. "Der Helsinki Effekt" (Kinostart: 12. Juni) ist eine radikal subjektive, formal waghalsige, enorm unterhaltsame filmarchäologische Erkundung. Eine Liebeserklärung an die Mühsal der Diplomatie, montiert aus hunderten Stunden Archivmaterial – und ein Film zur rechten Zeit, angesichts einer Gegenwart, in der vermeintliche Dealmaker und Autokraten die Weltpolitik dominieren und das Recht des Stärkeren die Diplomatie und das Bemühen um Ausgleich zu ersetzen droht? Er habe zeigen wollen, wie wir in der Vergangenheit immens komplizierte Probleme lösen konnten – durch Diplomatie, sagt Regisseur Arthur Franck. ttt hat ihn am Schauplatz des Geschehens, in Helsinki, getroffen und mit ihm über den "Helsinki Effekt" und die Lehren der Geschichte gesprochen. Autor: Tim Evers – 100 Jahre Palucca Hochschule für Tanz Dresden Grazie ist harte Arbeit. Und die "Palucca" eine Schule wie keine andere: die einzige Tanz-Universität Deutschlands. Keine andere Schule bietet neun Jahre Tanz-Komplettausbildung. Wer mit zehn Jahren hier anfängt, hat beste Chancen, mit 19 als Profitänzer abzugehen. Die Schule ist nach ihrer Gründerin benannt: Gret Palucca. In den 1920erJahren gehörte sie zu den Wegbereitern des modernen Tanzes. Mit nur 23 Jahren gründete sie ihre eigene Tanzschule in Dresden. 100 Jahre später ist die Palucca-Schule eine internationale Spitzenadresse für den Traum, das Leben zu tanzen. Ein Ausbildungs-Tempel für künftige Stars auf den größten Tanzbühnen der Welt. Fast 200 Schüler und Studenten aus der ganzen Welt lernen hier. Die Palucca-Schule im 100. Jahr – ein sächsisches Weltkulturerbe des Tanzes. Autor: Lutz Pehnert
- Das Ende für Gleichstellung am Arbeitsplatz? Trump verbietet Diversity-Programme.
- Wegweisende Intimitäten? Neue Biografie zum 150. Geburtstag von Thomas Mann.
- Arthur Francks Film über einen Sommer, der die Welt verändern sollte.
- 100 Jahre Palucca Hochschule für Tanz Dresden.
Wiederholung
