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ART
Mi, 07.05.2025 | 03:45 - 04:30

Tagesgeschehen (F 2025)

Antoine de Caunes und sein Vater: Die Möglichkeit einer Insel Antoine de Caunes ist ein Multitalent: Moderator, Autor, Regisseur, Komiker und Chefredakteur des Magazins "Vieux" – nun wagt er sich auch an den Graphic Novel. Im vergangenen März veröffentlichte er beim Verlag Dargaud "Il déserte – Georges ou la vie sauvage", eine persönliche Erzählung, illustriert von Xavier Coste. [Im Französischen spielt der Ausdruck mit der lautgleichen Aussprache von "île déserte" (einsame Insel) und "il déserte" (er zieht sich zurück) – ein Wortspiel, das auf Einsamkeit und Distanz zugleich anspielt.] Es handelt von seinem Vater, Georges de Caunes, und dessen Abenteurergeist. Die Graphic Novel erzählt von dessen Aufbruch im Jahr 1962 zur unbewohnten Insel Eiao im Herzen des Marquesas-Archipels von Französisch-Polynesien – Antoine de Caunes war zu dem Zeitpunkt gerade acht Jahre alt. Um diese außergewöhnliche Geschichte zu erzählen, greift er auf die damaligen Radiochroniken seines Vaters sowie auf dessen Tagebuch zurück. In seinem ihm eigenen Erzählstil beschreibt er, wie er den Abschied erlebt hat: "Ich verstehe es nicht. Er geht für ein ganzes Jahr! Wenn man acht ist, ist das eine Ewigkeit." Stirbt das Lesen aus? Laut der neuesten Studie des französischen Nationalen Buchzentrums (Centre national du livre, CNL), die am 8. April veröffentlicht wurde, lesen nur noch 45 % der Französinnen und Franzosen täglich – so wenig wie nie seit Einführung des Lese-Barometers vor zehn Jahren. In einer Pressemitteilung äußerte sich CNL-Präsidentin Régine Hatchondo besorgt: "Das Lesen ist bedroht." Wie lässt sich der Rückgang des Lesens von Printmedien erklären? Sind Bildschirme daran schuld, potenzielle Leserinnen und Leser abzulenken? Das CNL-Barometer liefert Hinweise: 27 % der Befragten geben an, beim Lesen gleichzeitig andere Aktivitäten auszuüben – etwa Nachrichten schreiben, Videos schauen oder soziale Medien nutzen. Die Studie zeigt zudem deutliche Unterschiede zwischen den Generationen, auch wenn der Reiz der Bildschirme alle Altersgruppen betrifft. Die unter 25-Jährige verbringen über 35 Stunden pro Woche an Bildschirmen, aber nur 3 Stunden und 18 Minuten mit Printmedien. Im Durchschnitt wenden alle Befragten wöchentlich 23 Stunden und 27 Minuten am Bildschirm auf – dem stehen lediglich 3 Stunden und 40 Minuten fürs Lesen gegenüber. Zum Schluss will Xavier Mauduit herausfinden, warum das Maiglöckchen am 1. Mai als Glücksbringer verschenkt wird. Mit Marie Bonnisseau geht es weiter in die Niederlande, wo bei Renovierungsarbeiten im Rathaus einer kleinen Gemeinde möglicherweise ein Werk von Andy Warhol versehentlich im Müll gelandet ist.

Thema
  • Antoine de Caunes.
  • Stirbt das Lesen aus?.
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