Chlini Sprüng

Comedy (CH,F 1979)
Seit 30 Jahren arbeitet Pipe (Michel Robin) als Knecht bei der Bauernfamilie Duperrex. Willig erledigt er, was man ihm aufträgt. Mit seinem kärglichen Leben in totaler Abhängigkeit scheint er sich abgefunden zu haben. Doch dann kommt er ins AHV-Alter und erhält bares Rentengeld ausbezahlt. Er spart, und nach einem Jahr kauft er sich zum Erstaunen und Entsetzen seiner Umgebung ein Moped. Der italienische Saisonnier Luigi (Dore de Rosa) bringt ihm das Fahren bei, und bald wagt der Knecht seine ersten Ausflüge in die Umgebung. Mit den neuen Erfahrungen beginnt sich Pipe zu wandeln. Er überwindet seine bisherige Passivität und Abhängigkeit und wird zusehends aktiver und eigenständiger. Pipes überraschende Persönlichkeitsveränderung bringt auch unter den anderen Bewohnern des Bauernhofs einiges in Bewegung. Schon lange schwelende Konflikte brechen aus. Der Sohn Alain (Laurent Sandoz) möchte den stark verschuldeten Hof modernisieren und bekommt Streit mit seinem Vater John (Fred Personne). Mutter Rose (Mista Préchac), Seele und Herz des Bauernhofs, versucht vergeblich zu vermitteln. Alle drei haben aber kein Verständnis für die Eskapaden ihres Knechts Pipe, der immer übermütiger wird. Bei einem Ausflug zu einem Motocrossrennen trinkt er zu viel, und die Polizei verbietet ihm, jemals wieder mit dem Moped zu fahren. Mit der Sofortbildkamera, die er bei einem Wettbewerb gewonnen hat, beginnt er nun, seine Umwelt zu erforschen. Mit listigem Schalk verfolgt er unbeirrbar seinen Weg zur Freiheit. "Pipe fährt allen davon! Die Filmprofis wählten 'Les petites fugues' zum besten Schweizer Film aller Zeiten", titelte die "SonntagsZeitung" am 21. Januar 2001. Aus einer Vorauswahl von 85 Filmen hatte eine Expertenjury Yves Yersins Kinohit von 1979 auf Platz 1 gehievt. "Les petites fugues", der erste Langspielfilm des Westschweizer Regisseurs wurde im In- und Ausland bei Publikum und Kritik zu einer der erfolgreichsten Produktionen der jüngeren Schweizer Filmgeschichte. Der Film kam erst nach mehrjährigen Vorbereitungen und vielen produktionsbedingten Schwierigkeiten im April 1979 in die Kinos, wurde überraschend positiv aufgenommen und erhielt im August 1979 in Locarno den Silbernen Leoparden und den Preis der ökumenischen Jury. Das Schweizer Fernsehen entschloss sich deshalb 1981, erstmals eine Mundart-Synchronisation zu produzieren. Dabei lieh der unvergessene Charakterdarsteller Sigfrit Steiner dem Knecht Pipe seine Stimme. Weitere Rollen sprachen Margrit Winter (Rose) und Hans-Peter Müller (Alain).
- Michel Robin (Pipe)
- Fred Personne (John)
- Fabienne Barraud (Josiane)
- Dore De Rosa (Luigi)
- Mista Préchac (Rose)
- Laurent Sandoz (Alain)
- Nicole Vautier (Marianne)
- Léo Maillard (Stephane)
- Pierre Bovet (Le facteur)
- Roland Amstutz (Le conseiller en gestion)
- Maurice Buffat (Le garde-police)
- Yvette Théraulaz (La pompiste)
- Joseph Leiser (Le contremaître de la fabrique de chocolat)
- Gérald Battiaz (Le coureur moto 32)
- Martine Simon (Bica)
- Michel Fidanza (Un mécanicien)
- Frédéric Erni (Un mécanicien)
- Pierre Malkini (Le présentateur du concours)
- Thérèse Storck (Miss moto)
- Jean-Marie Verselle (Un voisin de table)
- Jean Schlegel (Un voisin de table)
- Marcel Robert (Un voisin de table)
- Marc Pache (Le jeune motard élégant)
- Serge Maillard (Le marié)
- Roger Cunéo (Le petit homme furieux)
- Jenny Ferreux (La dame à la moutarde)
- Raymond Barrat (Le gendarme-chef)
- Gilbert Isnard (Un gendarme)
- Pierre Arbel (Le garçon de café)
- Maurice Aufair (Le boulanger)
- Bernd van Doornick (Le pilote de l'hélicoptère)
- Yves Yersin (writer)
- Claude Muret (writer)
- Yves Yersin
- Jean-Daniel Bloesch (first assistant director)
- FSK 16