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ART
Do, 13.03.2025 | 03:05 - 03:50

Tagesgeschehen (F 2025)

Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Zieht Europa bei E-Autos die Bremse? Die Präsidentin der Europäischen Kommission kündigte am 3. März eine Lockerung der Vorschriften für europäische Automobilhersteller im Hinblick auf die bis 2025 zu erreichenden Ziele der Reduzierung der CO2-Emissionen an. Anstelle einer jährlichen Einhaltung der Grenzwerte sollen die Unternehmen demnach drei Jahre Zeit bekommen, so dass es in diesem Jahr kein Bußgeld geben wird. Seit dem 1. Januar durften die durchschnittlichen Emissionen der verkauften Fahrzeuge 81 Gramm CO2 pro Kilometer nicht überschreiten. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte der Anteil der verkauften Elektroautos 22 % des Gesamtabsatzes ausmachen, um die Emissionen der umweltschädlicheren Autos mit Verbrennungsmotor auszugleichen. Seit einigen Monaten stagnieren die Verkäufe von Elektroautos in Europa jedoch, insbesondere aufgrund ihrer hohen Preise. Die Europäische Union hat sich daher dafür entschieden, der europäischen Automobilindustrie unter die Arme zu greifen, die nach den Worten des Vizepräsidenten der Kommission, Stéphane Séjourné, in Lebensgefahr sei. Dieser Flexibilitätsmechanismus muss noch vom Europäischen Parlament und vom Rat genehmigt werden. Ist Frankreich in "Kriegstreiber" und "Kapitulationswillige" gespalten? In einer feierlichen Fernsehansprache hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron am 5. März den Gegner Europas klar benannt. "Die russische Bedrohung ist da", bekräftigte er mit ernster Stimme, während die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung für die Ukraine nach und nach aussetzen. Macron schlug – nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens – die Entsendung europäischer Truppen und die Ausweitung des atomaren Schutzschirms Frankreichs auf seine europäischen Nachbarn vor. Diese Position wird auch von den Sozialisten geteilt, darunter Raphaël Glucksmann, der an die Notwendigkeit erinnerte, eine europäische Verteidigung gegen Putin aufzubauen. Die Rechtspopulistin Marine Le Pen hingegen war der Ansicht, dass "die Entsendung französischer Kampftruppen auf ukrainischen Boden Wahnsinn sei". Der Vorsitzende der linksgerichteten La France insoumise, Jean-Luc Mélenchon, sagte: "Zu diesem Zeitpunkt ist der Krieg für die Europäer verloren." Die Historikerin Dominique Veillon veröffentlicht in der Reihe "50 objets racontent" des Eyrolles-Verlags "La vie quotidienne sous l'Occupation" (Alltag unter der Besatzung). Zwischen 1939 und 1945 lebte ein Teil Frankreichs unter deutscher Besatzung. Für die Bevölkerung war es eine Zeit des Mangels, in der bestimmte vom Feind oder der Regierung empfohlene Gegenstände den Alltag prägten. Anhand einer Auswahl symbolträchtiger, teilweise unbekannter Objekte aus öffentlichen und privaten Sammlungen erinnert Dominique Veillon an die dunklen Stunden der französischen Geschichte. In einem Interview mit dem konservativen TV-Sender Fox News sagte US-Vizepräsident J. D. Vance, dass der Abschluss eines Rohstoff-Abkommens mit der Ukraine dem Land mehr Sicherheitsgarantien biete als 20.000 Soldaten von irgendeinem Land, das seit dreißig oder vierzig Jahren nicht mehr gekämpft habe. Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu reagierte mit dem Gedenken an die 600 französischen Soldaten, die seit dem Ende des Algerienkriegs für Frankreich gestorben sind. "Wir respektieren die Veteranen aller alliierten Länder, wir erwarten, dass unsere ebenfalls respektiert werden", empörte er sich in der Nationalversammlung. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Seit dem Clash zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump im Weißen Haus verbreitet sich der in Kanada begonnene Boykott amerikanischer Markenprodukte auch in Europa. Insbesondere in Frankreich häufen sich entsprechende Aufrufe und Initiativen in den sozialen Netzwerken. Könnte ein Boykott tatsächlich funktionieren und merkliche Auswirkungen haben? Paola Puerari berichtet. Wegen Renovierungs- und Asbestsanierungsarbeiten schließt das Pariser Centre Pompidou am 10. März für eine Dauer von fünf Jahren. Das 1977 eröffnete Museum besitzt zusammen mit dem Museum of Modern Art in New York die größte Sammlung moderner Kunstwerke der Welt. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über die jüngste Rede Donald Trumps vor dem US-Kongress, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag "Kontinentaldrift" von Benoît Forgeard.

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Moderation
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  • FSK o.A.