kulturMONTAG

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FS2
Mo, 03.02.2025 | 23:05 - 23:50

Kultur (A 2025)

24 Stunden – Kulturschaffende über das brisante Thema Pflege: Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP sind in vollem Gange, eine beschlussfähige österreichische Regierung könnte bald stehen. Neben Budgetlöchern, Pensionskürzungen oder Steuererhöhungen müssen sich die Verhandler:innen auch mit den Mängeln im österreichischen Gesundheitssystem beschäftigen. Ein Thema von hoher gesellschaftspolitischer Relevanz, das auch von Kulturschaffenden aufgegriffen wird. So stellt Regisseur Harald Friedl in seinem aktuellen Dokumentarfilm "24 Stunden" den Arbeitsalltag einer rumänischen Pflegerin ins Zentrum. Während der Pandemie wurden dem Pflegepersonal noch Beifall bekundet, danach wurde dieses allerdings gleich wieder vergessen. Nahezu unsichtbar sind die rund 60.000 osteuropäischen Pflegekräfte, die in Österreich tätig sind, viele von ihnen sieben Tage die Woche, 24 Stunden lang. Ohne zu werten begleitet Friedl Pflegerin Sadina Lungu bei ihrer Arbeit und macht deutlich, welch wichtige Säule sie und ihre Kollegenschaft im österreichischen Gesundheitssystem sind. Auch die aus der Slowakei stammende Susanne Gregor erzählt in ihrem Roman "Halbe Leben" die Geschichte des österreichischen Pflegenotstands im Kleinen. Die Autorin ist live zu Gast bei Peter Schneeberger. Italiens Tele-Meloni – Angriffe auf die Pressefreiheit: Seit Jahren ist Europas Journalismus in der Krise, auch bei unserem Nachbarn Italien. "Tele-Meloni" ist der neue Spitzname des italienischen Senders RAI. Der Vorwurf: Regierungschefin Georgia Meloni wolle ihren Einfluss auf die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ausweiten. Mehrere europäische Organisationen, etwa die europäische und internationale Journalistenföderation, haben die EU-Kommission aufgefordert, die Medienfreiheit in Italien zu schützen. In einem Schreiben an Kommissionsvizepräsidentin Věra Jourová wird diese aufgefordert, eine Untersuchung über die Pressefreiheit in Italien einzuleiten. Journalisten seien Berichten zufolge anhaltenden Angriffen von Regierungsbeamten ausgesetzt, die die Unabhängigkeit untergraben. Anlass zu großer Besorgnis, denn "der Trend zu politischer Einmischung und strategischen Klagen untergräbt die demokratischen Grundsätze und bedroht die grundlegende Unabhängigkeit sowie den Pluralismus einer freien Presse", heißt es im Bericht der Organisation. Politische Einflussnahme auf den Sender RAI ist zwar nicht neu, doch die Interviews der Delegation mit RAI-Journalisten zeigten ein "noch nie dagewesenes Maß an Druck und Selbstzensur." Mensch sein – Precious Okoyomons Träume für einen besseren Planeten: Schildblumen aus Nordamerika neben dem sibirischen Blaustern, Narzissen aus Afrika neben farbenprächtigen Korkflügelsträuchern aus Japan: In Precious Okoyomons wild wuchernden Welten sprießen Pflanzen neben überdimensionalen Kuschelwesen. Ob auf der Biennale in Venedig oder im Kunsthaus Bregenz – die nigerianisch-amerikanische Künstlerin sorgt mit ihren unglaublichen Landschaften auf dem internationalen Kunstparkett für Aufmerksamkeit. Kunst ist für die 32-Jährige wie der von Würmern, Pilzen und Mikroorgansimen bevölkerte Mutterboden, ein dreckiger, aber fruchtbarer Ort, an dem Neues entstehen kann. Die Landschaften, die sie in ihren Arbeiten entwirft, stehen für den Kreislauf des Lebens in einer Welt, die kurz vor dem Kollaps steht. In ihren üppigen, wie poetischen Installationen setzt Okoyomon sich mit Identität, Spiritualität und der Beziehung der Menschen zu ihrer Umwelt auseinander. Und sie verbindet damit intime persönliche Fragen mit gesellschaftspolitischen Themen. Das Kunsthaus Bregenz widmet Precious Okoyomon erstmals eine umfassende Schau. Was die genderfluide Wahl-New Yorkerin vom wiedergewählten US-amerikanischen Präsidenten Donald Tump hält, der per Dekret aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen und gegen die Diversität vorgehen will, verrät Okoyomon im "kulturMontag"-Interview.

Thema
  • 24 Stunden – Kulturschaffende über das brisante Thema Pflege.
  • Italiens Tele-Meloni – Angriffe auf die Pressefreiheit.
  • Mensch sein – Precious Okoyomons Träume für einen besseren Planeten.
Gast