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Tagesgeschehen (F 2025)
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Kann der "Baby-Crash" in Frankreich nur durch Einwanderung abgewendet werden? Die Geburtenrate ist in Frankreich so niedrig wie seit über einem Jahrhundert nicht mehr. Laut der vom Statistikamt Insee veröffentlichten Jahresbilanz wurden 2024 in Frankreich nur 663.000 Babys geboren – das sind 21 % weniger als 2010, dem Jahr mit dem letzten Höchststand an Geburten in Frankreich. Wie in den europäischen Nachbarländern wächst auch die französische Bevölkerung kaum noch und wird immer älter. Vor einem Jahr sprach Emmanuel Macron von der Notwendigkeit einer "demografischen Aufrüstung". Wird Frankreich nun auf Einwanderung angewiesen sein, um einen "Baby-Crash" zu vermeiden und seine Bevölkerung zu verjüngen und zu erneuern? Hat François Bayrou den Bruch zwischen PS und LFI provoziert? Am 16. Januar hat die Regierung Bayrou das von der linken La France insoumise beantragte Misstrauensvotum abwenden können. Während die Grünen und Kommunisten bereits angekündigt hatten, für den Antrag stimmen zu wollen, ließen sich die Sozialisten bis zum Tag der Abstimmung alle Optionen offen. Der Premierminister hatte lange mit der PS verhandelt, die ihrerseits Garantien forderte. Die Neuverhandlung der Rentenreform mit den Sozialpartnern und der Rückzieher bei der Streichung von 4000 Beamtenstellen scheinen die Partei überzeugt zu haben. Indem er nicht für das Misstrauensvotum stimmte, bekräftigte der Vorsitzende der PS, Olivier Faure, auf der Tribüne der Nationalversammlung, dass er keine beschämenden Verhandlungen führe, sondern sich dafür entscheide, nicht eine Politik der schlechtesten Lösung zu praktizieren. "Die Sozialisten werden Ergebnisse liefern müssen. Sie müssen ihren Prinzipien treu bleiben und sich vor allem an ihre Wähler erinnern, die sie ins Parlament gebracht haben", entgegnete ihm die LFI-Abgeordnete Clémence Guetté. Könnten Sie täglich 50 °C aushalten? Viele Klimaexperten gehen davon aus, dass solche Höchsttemperaturen bis zum Jahr 2050 immer häufiger auftreten werden. Um das Bewusstsein für die Bedrohung durch die globale Erwärmung zu schärfen, bietet der Forscher und Entdecker Christian Clot ein weltweit einzigartiges Projekt an: In dem Lastwagen "Climate Sense" kann man die extremen Bedingungen einer Hitzewelle hautnah erleben. Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass der Mensch sein Verhalten ändern wird, wenn er die Extremtemperaturen als Sinneserfahrung erlebt. Die Brände in Los Angeles, bei denen 25 Menschen ums Leben kamen, führten in den USA zu einem heftigen politischen Streit zwischen Republikanern und Demokraten. Donald Trump bezeichnete den Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, einem führenden Politiker der Demokraten, der 2028 als Präsidentschaftskandidat seiner Partei antreten könnte, als "inkompetent". Der designierte US-Präsidenten sagte, der Gouverneur habe öffentliche Gelder für erneuerbare Energien zu Lasten der Wasserreserven der Stadt ausgegeben. Der Feuerwehr von Los Angeles ging im Kampf gegen die Brände sehr schnell das Wasser aus. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says die beiden Politiker gegeneinander antreten. Nach seiner Ankündigung, die Moderation in den sozialen Netzwerken Instagram und Facebook zu beenden, sorgte Mark Zuckerberg nun für eine neue Polemik. Als Gast im Podcast von Joe Rogan, einem glühenden Anhänger Donald Trumps, räumte der Meta-Chef ein, dass er den Mangel an "männlicher Energie" in der Arbeitswelt bedauere und eine Kultur beneide, die "Aggressivität feiert". Paola Puerari berichtet. Eine 53-jährige Frau wurde von einem Internetbetrüger um mehr als 800.000 Euro erpresst. Mehrere Monate lang chattete der "Scrambler" mit ihr und gab sich dabei als Brad Pitt aus … Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Und schließlich zeigen wir Ihnen die internationale Schlagzeile über das Waffenruhe-Abkommen für Gaza, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag "Kontinentaldrift" von Benoît Forgeard.